Mit Wellnessmassagen assoziieren die meisten Menschen sanfte, ruhige und entspannende Anwendungen.

Nichtsdestotrotz wünscht ein Großteil meiner Kunden eine intensivere Behandlung.

Deep Tissue oder Tiefenmassage

Massagegriff

deep tissue – Tiefenmassage

Aufgrund der gehäuften, oft tiefen Blockaden im Schulter-Nacken-Bereich arbeite ich meistens doch etwas tiefer. Um nicht zu lange zu festen Druck aufzubauen, geschieht dies zwangsläufig auch etwas zügiger. Persönlich bevorzuge ebenfalls die etwas tiefere Massage (deep tissue). Und wie ich rückblickend in Erinnerung habe, sind es in der Regel die Damen, die diese Form der Massage anfragen.

Während meiner Ausbildung zur Wellness- und Massagetherapeutin wurde uns eine langsame Variante der Massage vermittelt und auch ein bestimmtes Zeitkonzept genannt, nach dem wir uns richten konnten/sollten. Meist war ich dabei etwas zu schnell und musste mich oft zurücknehmen.

Mit der Praxis und Erfahrung entwickeln sich natürlich auch meine Massagetechniken weiter und ich stelle fest, dass mir die sanften Griffe und Streichungen ebenso gut gefallen, wie die kräftigeren, als Anwender ebenso wie als Kunde. Eine liebe Kollegin massiert grundsätzlich etwas sanfter, weil sie früher im neurologisch-medizinischen Bereich gearbeitet hat und dort viel Fingerspitzengefühl gefragt war, um Patienten mit verletzen Nervenbahnen nicht zusätzliche Schmerzen zu bereiten. Ihre Massagen sind für mich immer wieder eine Wohltat. Es braucht also nicht zwangsläufig viel Druck und Tiefe, um einen positiven Effekt zu erzielen, auch wenn starke Verspannungen vorhanden sind.

Vielen Dank für diese tolle Erfahrung!

Nun hatte eine Kundin gerade am selben Tag einer geplanten Massage bei mir, kurzfristig eine osteopathische Behandlung am Vormittag. Wir waren uns nun beide unsicher, ob es nicht unpassend oder gar kontraproduktiv für den Körper wäre 2 Behandlungen zu verkraften/zu verarbeiten und ob wir unseren Termin nicht besser verschieben sollten. Deshalb hat sie den Osteopathen gefragt, was er uns empfehlen würde. In ihrem Fall riet er nicht ab, sondern hielt eine sanfte/ruhige Massage ohne punktuellen Druck sogar für förderlich und als Ergänzung zu seiner Therapie geeignet.

Gesagt… getan. Fazit: ich war selbst überrascht, wie langsam es ablaufen kann 🙂 und es wäre bestimmt noch Potential für mehr Entschleunigung gewesen. Immer wieder habe ich meine Bewegungen ein Stückchen mehr verlangsamt, mich selbst überprüft, ob es noch ruhiger, sanfter geht. Und siehe da: wir beide waren tiefenentspannter denn je. Wow!

Seitdem nutze ich die ruhigere Methode (slow-motion) immer wieder, wenn ich merke, dass es einem Kunden nicht leicht fällt, sich zu entspannen.

Und es geht noch langsamer, noch sanfter, noch fließender.

Man fühlt jede der sanften Bewegungen länger und wenn man sich darauf konzentriert, kommen viel seltener unruhige Gedanken dazwischen.

Langzeiteffekt und Schongang für Massagehände

langsam

sanft und slow motion

Gefühlt sind die entschleunigten Massagen auch nachhaltiger. Sie hinterlassen einen bleibenden Eindruck sowohl für den Kopf als auch im Körper. Kräftigere Massagen besitzen leider oft nur einen Kurzzeiteffekt.

Langfristig und vorausschauend gesehen, kommen mir die sanften Anwendungen entgegen, damit ich meine Hände, Arme und meinen Körper dauerhaft ohne Kraftverlust nutzen kann. Viele Therapeuten bekommen im fortschreitenden Alter gesundheitliche Probleme durch die Dauerbelastung und kämpfen mit Verschleißerscheinungen.

Ich möchte diese Arbeit gerne möglichst lange anbieten und genießen können, daher sollte ich mich öfter an diese Erfahrungen erinnern.

Auch in anderen Bereichen des Alltags ist es von Vorteil die hektische Lebensweise bewusst einmal zu entschleunigen. Hierbei sind Yoga, Qigong und Reiki für mich gute Hilfsmittel.

Gemütlichkeit siegt

Ringreiten langsam

gemütlich zum Sieg

Dazu fällt mir noch ein tolles Erlebnis aus dem letzten Jahr ein: am 3.Oktober gab es bei uns am Stall eine Veranstaltung mit Gelassenheitsparcour und Ringreiten zur Freude und zum netten Beisammensein der Einsteller. Normalerweise überhaupt kein Fan von Turnieren und Wettkämpfen freute ich mich sehr auf das Ringreiten. Es ging ja um nichts, nur um den Spaß an der Sache. Mein Schimmelchen und ich sind uns noch nicht so sicher im Galopp und deshalb sind wir in der Trabgruppe gestartet.

An diesem Tag sorgte unsere Gemütlichkeit für einige Belustigung, sowohl bei den Mitstreitern als auch bei den Zuschauern. Ganz entspannt trug mich mein Pferdchen unter dem Ring hindurch. Ich musste quasi nur den Arm in Position halten und quasi in Zeitlupe den Ring aufspießen. Warum schneller reiten? Seine/unsere Taktik ging auf: wir erwischten die meisten Ringe und ich strahlte wie ein Honigkuchenpferd! Und das Wichtigste: ich konnte so herzhaft über uns beide lachen…

Also Leute: Mut zur Langsamkeit! Traut euch! Probiert meine Anwendungen in Slow Motion, ihr werdet es nicht bereuen!

Entspannte Grüße

Katrin